Kurz vor 7 Uhr am 19.06. versammelte sich ein Großteil unserer Wandergruppe am Rother Bahnhof, um von dort die Reise gen Oberstdorf anzutreten. Das Abenteuer Bahn ging gut aus. Wir trafen pünktlich ein, erreichten den Anschlussbus zur Fellhornbahn und nutzten diese für den ersten Anstieg zum Ausgangspunkt unserer Tour am Schlappoldsee.
Zunächst in gemächlichem Auf und Ab, kumulierte der Weg im Schlussanstieg zur Fiderepasshütte. Nur zwei KM, aber die hatten es in sich. Wir erreichten die Hütte am Nachmittag und hatten dort die freie Wahl, ob wir unser Finisher-Getränk in Deutschland oder Österreich zu uns nehmen. Die Grenze verläuft exakt über die Terrasse der Hütte. Das findige Unterbringungskonzept fand Anklang. Das Lager war besonders gestaltet, wir hatten relativ viel Platz, bei ausgebuchter Hütte. Die Frühaufsteher hatten Glück und konnten in unmittelbarer Hütte, Steinböcke beobachten. Wir frühstückten und in herrlichem Sonnenschein machten wir uns auf den Weg zur Mindelheimer Hütte, über den Krumbacher Höhenweg. Während der gesamten Tour, ein tolles Panorama und Einstimmung auf den Weg des kommenden Tages, den wir in großen Teilen auf der gegenüberliegenden Talseite ausmachen und wunderbar über die Schwierigkeiten, Höhen und Tiefen spekulieren konnten. Die Mindelheimer Hütte ist, drücken wir es vorsichtig aus, traditionell, was spätestens beim Bezug des Lagers, erst recht in der darauf folgenden Nacht deutlich wurde. "Katzenwäsche" ersetzte zudem die fehlende Dusche.
Egal, alle sitzen im gleichen Boot oder besser, liegen im gleichen Lager. Tag 3, auf zur Königsetappe, steil bergab (ca. 500 Meter), und gleich wieder (auf der anderen Talseite - siehe oben) bergauf. Der Schrofenpass, mit Schwindel sollte man keine ernsthaften Probleme haben. Über die schwierigsten Stellen helfen Seilsicherungen und Leitern bzw Stege. Dann wieder entspanntes Gehen über breitere Wege, rauf und runter im Wechsel. Es wurde warm und so freuten wir uns alle auf den Mutzentobel. Der Bach tobte zwar nicht bergab, aber für eine ausdauernde Erfrischung reichte es alle Mal. Lange Pause. Danach abermals anspruchsvolle Wegführung, um die Schlucht zu verlassen und langsam aber sicher den Schlussanstieg zur Rappenseehütte anzugehen.....jede(r) im eigenen Tempo. Streckenlänge und Höhenmeter sorgten dafür, dass niemand über das Ziel hinausschoss. An allen Abenden fanden sich nette Runden in wechselnder Zusammensetzung. Wir bewunderten gegenseitig die Leistungen des Tages ? und haben auch sonst viel gelacht. Am letzten Tag dann der Abstieg ins Tal, 1.100 Höhen- oder besser Tiefenmeter waren zu absolvieren. Knie und Oberschenkelmuskulatur waren gefordert, an der Petersalpe, spätestens jedoch an der Alpe Eschbach, waren auch diese Herausforderungen gemeistert. Ja, wir haben nichts ausgelassen an Tag 4, schließlich gab es an den drei Tagen vorher keinerlei Möglichkeit, unterwegs einzukehren. Mit dem Bus zurück nach Oberstdorf zurück und dann je nach Wahl mit PKW oder Bahn auf die Heimreise. Und auch die Bahn wollte Ihrem Ruf noch gerecht werden. Als wir in den Augsburger Bahnhof einfuhren, sahen wir die Rücklichter des Richtung Roth entschwindenden Regionalexpress. Was macht es schon, nach einem solchen Wochenende, eine Stunde später nach Hause zu kommen.
Unisono war das Fazit: Gelungene Tage im wunderschönen Allgäu. Auf ein Neues in 2026!



































