Treffpunkt Bad Hindelang – 11 Uhr – alle (10) da, Autos verräumt, Rucksäcke geschultert, kann losgehen. Doch “halt”! Vor den Wanderstart hat die Tourenplanungzwei Busfahrten gesetzt. Transfer zum Giebelhaus und dort startet dann tatsächlich unsere Bergtour.
Zunächst gemächlich, später steiler, dann (sehr) anstrengend. Landschaftlich immer schön, begleitet von Bergbächen und Wasserfällen geht es nach oben. Unser Tagesziel, das Prinz-Luitpold-Haus, 800 Höhenmeter entfernt. Die Lage einmalig, ein Bergsee, steile Felswände, tolle Aussichten nach nah und fern.....und was für ein Wetter. Die Hüttenterrasse wird nach dem Abendessen zur chill-out-lounge imSonnenuntergang. Das PLH, modern, gepflegt, mit guter Küche. Wir verbringen einen wunderbaren Abend, haben erst Spaß, lernen besondere Getränkekombinationen (Fencheltee und Lebenselixier) kennen und erleben später eine für Hüttenverhältnisse gute Nacht. Das Frühstücksbuffet ist reichhaltig bestückt, besonderer Service:Wegzehrung zubereiten. Nötig!! Auf dem Weg zur Landsberger Hütte, unseremnächsten Ziel gibt es nämlich: “Nichts”. Kurz nach 8 Uhr brechen wir auf. Die Eckdaten der Tour klingen anspruchsvoll, aber machbar. 13 km, 600 Höhenmeter. Ungefähr eine Woche vor unserem Aufbruch werden wir über Alt-Schneefelder auf dem Weg informiert, verbunden mit der Aussage, dass diese vielfach –ohne besondere Vorkommnisse- gequert wurden. Nach ca einer Stunde ist die Bockkarscharte erreicht, bereits die Hälfte der zu erwartenden Tagesanstiege absolviert. Allerdings, wir stehen oberhalb eines der genannten Altschneefelder und haben bei 300 Höhenmetern im steilen Abstieg die Wahl zwischen losem Geröll oder eben Schnee. Das kostet viel Kraft und Zeit. Der sich eigentlich dort befindende “gepflegte Wanderweg” konnte aufgrund der späten Schneefälle in diesem Jahr noch nicht überarbeitet werden. Wir schaffen den Abstieg – alle, natürlich - aber wir spüren ihn, den gesamten weiteren Weg und es soll nicht das letzte Schneefeld gewesen sein. Anekdote: Am Ende des Tages sind alle im Queren dieser Untergründe geübt. Nichtsdestotrotz, die Bergwelt, die wir durchqueren ist wunderschön. Die Wegführung anspruchsvoll, teilweise schmale Pfade, an manchen Stellen mit Seilsicherung versehen. Erleichterung und Entspannung macht sich breit, als wir nach ausdauerndem Auf und Ab erreichen wir die Hüttenterrasse nach einem langen Wandertag. 17 Uhr ist bereits vorbei. Das Finisher-Bier, die (ebenfalls herausfordernde) Dusche und ein kräftiges Abendessen belohnen die Mühen des Tages. Wir sind gespannt auf die Nacht. Mitwandernde BuchhalterInnen haben gezählt, 42 Personen im Lager, wieder spannende Auf- und Abstiege, dieses Mal in die oberen Schlafetagen und zwei von uns verschaffen allen anderen Luft, in dem sie beschließen fremd zu schlafen. Der dritte Tag beginnt wie sollte es anders sein, mit Hüttenfrühstück, leider auch Wolken und Hochnebel. Das sieht romantisch aus, verhindert Sonnenbrand, aber...Klar ist, den Weg zur Bergstation der Seilbahn, die uns ins Tal, nach Tannheim bringen wird, schaffen wir bei jedem Wetter und auch Nahsichten können reizvoll sein. Von fakultativ eingeplanten Gipfelbesteigungen nehmen wir Abstand; Mühe und Lohn scheinen an diesem Tag im Missverhältnis. Pflanzenkunde ist angesagt. Nach 7 km und 260 Höhenmetern erreichen wir schließlich die Bergstation, nutzen ein Sonnenfenster für eine Rast im Bergrestaurant und schweben schließlich komfortabel ins Tal. Die Regenklamotten, auch das ist in diesem Jahr wohl erwähnenswert, haben wir übrigens in keiner Minute gebraucht. Neben diesen und verschwitzter Wanderkleidung, befinden sich viele besondere Bergerlebnisse in den Rucksäcken. Ein Taxibus bringt uns zurück nach Bad Hindelang, ein spannendes und erlebnisreiches Wochenende findet seinen Abschluss.















